Wie konnte es zu langhaarigen Abessiniern kommen? Abessinierkatzen zählen zu den ältesten Katzenrassen der Welt. Ob früher bereits hin und wieder langhaarige Ausreißer vorge- kommen sind, ist nicht bekannt. Berichte darüber gibt es erst seit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Zu dieser Zeit war es schlecht bestellt um die Zucht vieler Rassekatzen. Um zumindest den Fortbestand zu ermöglichen, wurden hin und wieder andere Rassen ein- gekreuzt. Möglicherweise war hiervon auch ein Abessinier-Zuchtkater betroffen, der 1952 aus England an einen amerikanischen Züchter verkauft worden war. Wie sich 1976 bei einer großangelegten Studie zeigte, gehen sämtliche Somali-Stammbäume der USA auf ihn zurück. Sollte in ihm die geneti- sche Veranlagung für langes Haar geschlum- mert haben, wäre nachvollziehbar, warum dieses gelegentlich unter Abessiniern zum Vorschein kommt. Wissenschaftler nennen diesen Vorgang „rezessiv“. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „in den Hintergrund getreten“. Solange bei der Verpaarung mindestens ein reinrassiges Tier dabei ist, hat es keine Chance. Tragen jedoch beide Tiere die Veranlagung für lange Haare in sich, können sich diese Gene gelegentlich durchsetzen. Somalis haben denselben Tick wie Abessinier Evelyn Mague hatte Erfolg mit ihrem Pro- jekt! Die endgültige Bestätigung erhielt sie 1979, als die Somali von der amerikani- schen Dach organisation „Cat Fanciers‘ Association“ offiziell als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Allerdings machte man sich nicht die Mühe, einen komplett neuen Standard zu kreieren. Schließ- lich gab es gegenüber der Abessinier nur den Unterschied bezüglich der Felllänge. Zum einen ist sie aktiv, lebhaft und wachsam, zum anderen zutraulich, gefühlvoll und sanft. Jedes einzelne trägt eine Grundfarbe und wird von zwei oder drei dunklen Bändern unterbrochen. Dies führt zu einem schimmerhaften Fell, welches typisch für viele Wildtiere ist. RASSEPORTRÄT // Somali 7 Alles andere war exakt gleich – darunter auch das „Ticking“. Damit wird eine Fell- besonderheit der beiden Katzenrassen bezeichnet. Sie bezieht sich auf deren Haare: Jedes einzelne trägt eine Grund- farbe und wird von zwei oder drei dunklen Bändern unterbrochen. Dies führt zu einem schimmerhaften Fell, welches typisch für viele Wildtiere ist. Besonders gilt dies für die Grundfarbe Rötlich-Braun. Daneben existieren bei der Somali noch Sorrel (Kup- ferrot), Blue (Blaugrau), Fawn (Creme) und Silber. Jede Fellfarbe hat ihren besonderen Reiz, so dass Interessenten die Qual der Wahl haben. Wilde Klettertouren und sanfte Schmusestunden Der Charakter der Somali spiegelt ihr äu- ßeres Erscheinungsbild wider. Zum einen ist sie aktiv, lebhaft und wachsam, zum anderen zutraulich, gefühlvoll und sanft. Je nach Stimmung müssen Katzenhalter mit allem rechnen. Hierfür ist es gut, ent- sprechend vorbereitet und ausgestattet zu sein. Für die wilden Phasen perfekt geeignet ist ein deckenhoher, sicher be- festigter Kratzbaum. An diesem können die Tiere rauf- und runterjagen. Aber sie machen auch nicht Halt davor, auf Regale und Schränke zu springen. Bei ihren teils waghalsigen Manövern dient ihnen ihr buschiger Schwanz als Steuerruder. Aufre- gende Spiele und Verfolgungsjagden finden aber nicht nur unter ihresgleichen statt, sie lieben auch das Spiel mit der Katzenangel, sausen Stoffmäuschen hinterher und zeigen Interesse an Intelligenzspielzeug. Manche haben sogar Spaß daran, kleine Tricks ein- zustudieren, oder apportieren wie ein Hund Gegenstände. Sie werden gern gefordert, denn Langeweile schlägt ihnen aufs Gemüt. Was aber nicht heißen soll, dass sie nicht in der Lage wären, zur Ruhe zu kommen. »