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Wir bekommen einen Hund! – Entwicklungsphasen

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Der Weg zum Erwachsen werden ist spannend. Das Mensch-Hund-Team wird währenddessen häufig auf die Probe gestellt. Geduld und Liebe aber auch Konsequenz gehören zu den wichtigsten Bausteinen der Erziehung. Beim genaueren Hinschauen entdeckt man ein gewisses Schema – gleiche Phasen die jeder Welpe durchläuft. Es sind unterschiedliche Entwicklungsstadien die bereits nach der Geburt beginnen und bis in das adulte Alter anhalten.

Die neonatale Phase


Diese Phase umfasst die erste und zweite Lebenswoche deines Welpen die auch vegetative Phase genannt wird. In dieser Zeit besteht die Hauptaufgabe darin, zu Fressen, zu Schlafen sowie nach Körperwärme zu suchen. Dein Welpe kann in dieser Phase weder sehen noch hören, denn seine Augen und Ohren sind noch fest verschlossen. Aus diesem Grund werden sie auch als „Nesthocker“ bezeichnet.

Die lebenserhaltenen Körperfunktionen sind beim Welpen genetisch festgelegt, seine Körpertemperatur kann er jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht selbst regulieren. So besteht in den ersten zwei Wochen die Hauptaufgabe deines Welpen darin, nach der Körperwärme seiner Mutter oder Geschwister zu suchen. Einen Wegweiser zur Milchbar gibt die Mutterhündin an ihre Welpen indem sie ein bestimmtes Pheromon ausschüttet welches sie in der Gesäugeleiste bildet. Um ihr Überleben zu sichern, ist es nun notwendig die Nahrungsquelle zu finden. Die typische Pendelbewegung des Kopfes hilft ihnen dabei die richtige Richtung zu orten.

Die Übergangphase


Der nächste entscheidende Entwicklungsschritt beginnt mit der Übergangsphase in der dritten Lebenswoche. Augen und Ohren deines Welpen öffnen sich langsam und die spannende Umgebung kann nach und nach erkundet werden. Die Umwelt wird nun bewusst wahrgenommen. Durch Beschnüffeln und Anknabbern lernen sie sich die Wurfgeschwister gegenseitig kennen und die ersten Laufversuche werden gestartet. Auch die eigene Körpertemperatur kann dein Welpe nun selbst regulieren.

“Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr?”

Im Anschluss an die Übergangsphase beginnt die Sozialisationsphase die ca. bis zur 14. bzw. sogar 16. Lebenswoche anhält. In dieser Phase werden die Grundbausteine für das spätere Verhalten des Hundes gelegt. Erfahrungen und Erlerntes aus dieser sensiblen Phase bleiben tief verankert, der Welpe lernt hier besonders schnell und nachhaltig. Manch eifriger Welpenbesitzer könnte nun daraus schließen, dass der „Stundenplan“ seines Vierbeiners mit möglichst vielen Dingen vollgepackt werden sollte, damit er auch wirklich alles erlernt und nichts verpasst.

Natürlich ist es sinnvoll deinem Welpen beim Sammeln von Eindrücken behilflich zu sein und diese vor allem positiv zu belegen um die Bindung zu stärken. Jedoch sollte dein Vierbeiner hierbei nicht überfordert werden. Als frisch gebackener Welpenbesitzer solltest du für dich sich selbst entscheiden, an welche grundlegenden Dinge du deinen Welpen gewöhnen möchtest. Radfahren gehört beispielswiese zu deiner Leidenschaft? Dann sollte dein Vierbeiner frühzeitig lernen, dass vom Drahtesel keine Gefahr ausgeht. Früh übt sich also, jedoch in einem bedachten Maß.

Also ist das alte Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr?“ wahr? Nicht ganz. Natürlich können auch erwachsene Hunde noch dazulernen, jedoch lernen sie eventuell nicht mehr so zügig wie ein junger Hund. Auch konnten sich bei adulten Hunden unerwünschte Verhaltensweisen über Jahre festigen, sodass es möglicherweise nicht ganz einfach wird diese dem Hund wieder abzugewöhnen.

Die Juvenile Phase - Pubertät und Adoleszenz


Mit Beendigung der Sozialisationsphase endet auch die Welpenzeit. Fließend an diese beginnt nun die sogenannte juvenile Phase, die Entwicklung des Junghundes. Milchzähne gehören nun der Vergangenheit an und auch die Hormone können das eine oder andere Mal verrückt spielen. Diese Phase dauert ca. vom 5. bis zum 24. Lebensmonat an. Bei einigen Rassen, die oftmals als „Spätentwickler“ bezeichnet werden, kann sie jedoch auch bis zum ca. 30. Lebensmonat andauern. Hier benötigt der Hund einfach ein paar Monate länger um seine Jugendentwicklung abzuschließen.

Die weitbekannte und oft gefürchtete Pubertät ist nur ein Teilbereich dieser Phase und tritt meist zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat ein und endet mit der Geschlechtsreife des Hundes. Nach der erreichten Geschlechtsreife geht es in der juvenilen Phase nun in den Abschnitt Adoleszenz, sie beschreibt also die Entwicklungsphase bis zum Erwachsenwerden. Nach der Pubertät und mit erlangen der Geschlechtsreife ist der Hund also noch lange nicht erwachsen. Diese beiden Abschnitte greifen nahtlos ineinander über, es sind Prozesse, die nicht klar voneinander abzugrenzen sind. In der Phase der Adoleszenz wird der Junghund selbstständiger, er erkundet auch mal gerne im größeren Radius als gewohnt seine Umgebung und ist empfänglicher für Umweltreize. Man spricht auch in dieser Zeit von einem erhöhten Stresshormonspiegel.

Verständnis und gegenseitiges Vertrauen


Welcher Junghunde-Besitzer kennt es nicht: gestern hat der kleine tollpatschige Welpe noch auf den ersten Rückruf reagiert und heute stellt der Teenie gerne mal die Ohren auf Durchzug. Von untypischen Pöbeleien bis hin zu Gegenständen und Geräuschen die ihn plötzlich verschrecken, die Zeit der Jugendentwicklung ist nicht immer leicht, für Mensch und für Hund. Die Frustrationstoleranzgrenze fängt an zu schwanken und Frauchen oder Herrchen geraten schnell einmal an den Rand der Verzweiflung.

Doch gerade in dieser Zeit benötigt ein Junghund viel Verständnis und eine gute Hund-Mensch-Bindung. Nein, es steckt keine böse Absicht hinter seinen Verhaltensweisen, auch wenn man dies öfters vermuten könnte. Im Kopf des Halbwüchsigen herrscht schlichtweg ein kleines Chaos man könnte fast meinen es sei wegen Umbaumaßnahmen vorübergehend geschlossen. In der letzten, zugegebenermaßen manchmal sehr anstrengenden Entwicklungsstufe vor dem Erwachsensein, wird es für den Besitzer Zeit sich in Gelassenheit zu üben. Geduld ist hier das Zauberwort welches jedoch die Konsequenz nicht aus dem Spielfeld schießt.

Trainingseinheiten sind auch in der Zeit der Adoleszenz weiterhin ein wichtiger Baustein. Eine zu strenge Hand sorgt jedoch oft nur für Gegenwind und macht die Situation noch anstrengender. Besser ist es die gewünschten Verhaltensweisen ausgiebig zu loben und unerwünschte zu ignorieren. Lange Konzentrationsphasen können dem Jungspund in dieser Zeit phasenweise sehr schwer fallen, weshalb kurze Trainingseinheiten mit einfachen Übungen an solchen Tagen eher angebracht sind.

Man kann diese Zeit auch sehr positiv sehen, denn zumindest wird diese bestimmt nicht langweilig 😉!


Wir freuen uns auf eure Fragen und Kommentare.

Liebe Grüße,

Ramona

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