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Hundeverhalten - Kommunikation zwischen Mensch und Hund

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Guck mal, wer da spricht – Kommunikation zwischen Mensch und Hund

Lebewesen aller Arten sind dazu in der Lage sich zu verständigen. Und das nicht nur unter Artgenossen, sondern teilweise auch artübergreifend. Interaktionen mit anderen Menschen oder Tieren können ein Überleben sichern, wichtige Informationen oder Wissen vermitteln und soziale Gefüge bilden und beeinflussen. Ein Aufeinandertreffen zweier Lebewesen ist nicht ohne Kommunikation möglich. Denn schon durch Körperhaltung und Mimik vermittelt das Gegenüber eindeutige Botschaften.

Kommunikation hat viele Formen. So wurden zwei Vogelarten dabei beobachtet, wie sie die Sprache einer dritten Art erlernten und sich anschließend mit Hilfe der neu erlernten Sprache untereinander verständigten. Es gibt unzählige Geschichten zu ungewöhnlichen Tierfreundschaften, wie zwischen einem Bär und einem Wolf, einem Hund und einer Katze, einer Katze und einer Ente oder einem Tiger und einem Steinbock.

Warum wir Zweibeiner diese als ungewöhnlich empfinden, ist mir jedoch schleierhaft. Schließlich führen wir selbst interspezifische Unterhaltungen mit unterschiedlichsten Arten, sofern wir uns denn mit dem Thema auseinandersetzen. Fragt man Menschen, die mit Tieren arbeiten oder leben, wird jeder bestätigen, dass sich untereinander verständigt wird. Sowohl Schäfer, als auch Tiertrainer, Jäger, Viehwirte und Haustierhalter können ein Lied davon singen, dass auch Vierbeiner etwas zu sagen haben. Beziehungen zwischen Menschen und Tieren sind so alt wie die Menschheit selbst. Denn wir teilen uns diesen Planeten seit jeher mit anderen Spezies.

Der beste Freund des Menschen

Allen voran geht die Beziehung zu Hunden, die sich vor tausenden von Jahren aus der Annäherung von Menschen und Wölfen entwickelte. Alleine in Deutschland leben aktuell mehr als 10 Millionen Hunde in Haushalten. Möchte man mit den Fellnasen friedlich zusammenleben, kommt man nicht umher sich mit dem Thema ‚Hundesprache‘ auseinander zu setzen. Fachleute sind sich sicher, dass die Vierbeiner uns diesbezüglich einiges voraushaben. Welpen beginnen bereits beim Einzug ins neue Zuhause instinktiv ihre neue Familie genau zu beobachten, um Zusammenhänge zu erkennen und entschlüsseln Bewegungsabläufe von Frauchen oder Herrchen innerhalb kürzester Zeit.

Trifft der Welpe auf unerfahrene Zweibeiner, kann das schnell zu Missverständnissen führen. Ein hektisch den Boden beschnüffelnder Hund sucht nach dem Spiel oder dem Essen vermutlich einen Platz um sein Geschäft zu verrichten. Weiß man das als Mensch nicht, landet die Pfütze ungewollt auf dem Küchenboden, obwohl der Vierbeiner wirklich eindeutig ‚gesagt‘ hat, dass er raus muss.

Hunde kommunizieren mangels Sprachvermögens über Körperhaltung, Mimik, Laute, Gerüche und Berührungen, die sie vom Muttertier und Verwandten (ebenso durch Kommunikation, Beobachtung und Imitation) erlernt haben.

Harmoniebedürftig & eindeutig

Es gibt viele Studien zum Verhalten von Caniden und dem Aufbau ihrer sozialen Beziehungen. Daher weiß man, dass ein Großteil ihrer Gesten und ihrer Mimik darauf ausgelegt sind, Streitsituationen und Kämpfe zu verhindern oder eine harmonische Grundatmosphäre zu bewahren. Diese Ausdrucksweisen nennt man auch Beschwichtigungsgesten. Beobachtet man eine Gruppe von Hunden, können viele dieser Gesten in Aktion erlebt werden. Insbesondere wegen dieser Eigenschaft ist der Hund wohl eines der beliebtesten Haustiere.

Das Lecken der Lefzen, ein Gähnen, zögerliches Schnüffeln, das Wedeln mit niedrig hängender Rute, langsame Bewegungen oder sogar ein Erstarren des gesamten Körpers und das Vermeiden von zu langanhaltendem Augenkontakt sind einige Anzeichen dafür, dass ein Hund die Ruhe bewahren möchte.

Frontal und schnell aufeinander zu stoßen ist unter Hunden sehr unhöflich und kann als Angriff missverstanden werden, daher laufen viele Fellnasen Bögen um die auserwählten ‚Gesprächspartner‘ und kommen nur zögerlich näher, um freundlich Kontakt zu suchen. Auch im Stand ist ein friedvoller Vierbeiner seitlich und ruhig zugewandt und blinzelt regelmäßig. Präsentiert er also seine Flanke, legt oder setzt sich entspannt, gibt er eindeutig zu verstehen, dass er keinen Streit möchte.

Hunde untereinander trennen sich regelmäßig gegenseitig, wenn es ihnen zu wild zugeht. Das bedeutet ein Dritter drängt sich selbstbewusst zwischen zwei Raufbolde. Das kann durchaus auch dafür sorgen, dass Vierbeiner sich einmischen, wenn Zweibeiner in einen Konflikt geraten und sie sich zuständig fühlen.

So zeigen Hunde Unsicherheit und Unbehagen

Ist ein Hund unsicher, wurde in einem Vorhaben unterbrochen oder kann sich nicht entscheiden, was zu tun ist, handelt er im Übersprung. Diese Übersprungshandlungen können als Schütteln, Spielhaltung, Hopsen, Springen, Drehen, Kratzen oder Pfotenlecken gezeigt werden. Sie sollen sowohl den Hund selbst als auch sein Gegenüber beruhigen.

Das Zurücklegen der Ohren, das Wegdrehen oder Fortgehen bei Körperkontakt und das Hochziehen der Mundwinkel zu einem regelrechten Grinsen kann Unbehagen ausdrücken und sollte vom Menschen als Anlass genommen werden den Hund in Ruhe zu lassen.

Werden die Zähne imposant gezeigt und der Nasenrücken in Falten gelegt, ist das meist eine Warnung. Der Hund fühlt sich bedroht und macht sich bereit zum Angriff. Schnelle Bewegungen, Körper- und direkter Blickkontakt sollten durch Menschen dann vermieden werden.

Die Rute ist ein Stimmungsbarometer

Ein wildes Schwanzwedeln wird allzu häufig als Freude beim Hund übersetzt, ist aber eher Ausdruck von positiver als auch negativer Aufregung. Rennt ein Hund auf einen Menschen zu und wedelt heftig mit der Rute, beruhigt sich diese meist erst, wenn der Mensch eindeutige Zeichen gibt, dass er in friedlicher Mission kommt und sich ruhig verhält.

Entspannt sind die Vierbeiner, wenn die Rute locker nach unten hängt. Ist sie hingegen zwischen den Hinterbeinen eingeklemmt, hat die Fellnase Angst oder Schmerzen. Steht sie senkrecht und bewegt sich nur die Spitze leicht, kann das bedeuten, dass der Hund rigoros um Abstand oder Respekt bittet und sich dazu dementsprechend groß macht.

Knurren, Fiepen, Bellen und Heulen

Jeder Hund hat seine eigene Stimme. Manche gebrauchen sie häufiger als andere, denn das ist je nach genetischer Veranlagung sehr unterschiedlich. Erfahrene Hundemenschen können auch ohne Blick auf den bellenden Hund erkennen warum es laut wird.

Hohe, schrille, abgehackte und kurze Laute, die in ein Knurren übergehen deuten meist auf Unsicherheit oder Angst hin. Ein kurzes hohes Bellen kann aber auch eine Begrüßung oder Aufforderung zum Spiel sein. Ein Fiepen oder Jaulen kann Anzeichen für Stress sein. Tiefere Töne und Wuffs sollen auf Besonderheiten aufmerksam machen, die der Fellnase auffällig erscheinen.

Da jeder Hund eine unterschiedliche Stimmlage hat und die Charaktere sehr variieren, sollte immer auch das sonstige Verhalten beobachtet werden, um ein Bellen oder Knurren zu ‚übersetzen‘.

Klar ist jedoch, dass einer Lautäußerung im Normalfall schon mehrere andere Signale über Mimik oder Körperhaltung vorausgehen, wenn die Fellnase als Welpe vollständiges Hündisch gelernt hat.

Eines ist klar: Erlernt man eine Fremdsprache, vergrößert sich auch die Gruppe potenziell toller Gesprächspartner.

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