Einsatz von Cookies

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie optionale Cookies, um unsere Webseite zu optimieren und Statistiken zu erstellen. Optionale Cookies werden erst nach Ihrer ausdrücklichen Zustimmung gesetzt. Alle wichtigen Informationen hierzu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Die Nutzung der Webseite ist auch ohne Zustimmung möglich.
Rechtliche Verantwortlichkeiten: Impressum

Mehr Weniger

Niereninsuffizienz bei Katzen – Symptome, Ursachen und Behandlung


Eine chronische Niereninsuffizienz zählt bei älteren Katzen zu den häufigsten Erkrankungen. Leider zeigen sich Symptome oft erst in einem späten Stadium, weshalb ein jährlicher Check beim Tierarzt empfehlenswert ist. Eine Heilung ist nicht möglich, doch ein speziell abgestimmtes Futter kann dazu beitragen, die Nierenfunktion bestmöglich zu unterstützen.


Was ist eine Niereninsuffizienz bei Katzen?

Schematische Darstellung der Katzenanatomie, die die Nieren und deren Lage im Körper hervorhebt.

Wie wir Menschen besitzen Katzen zwei Nieren. Diese sind zur Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen unersetzlich. Sie haben unter anderem folgende Aufgaben:

  • Giftstoffe und Abfallprodukte aus dem Blut filtern und über den Urin ausscheiden.
  • Wasserhaushalt kontrollieren
  • Regulierung des Elektrolytehaushalts
  • Produktion von Hormonen
  • Blutdruck anpassen

Die mit Abstand häufigste Nierenerkrankung bei Katzen ist die chronische Niereninsuffizienz. Sie ist gleichbedeutend mit einer “chronischen Nierenerkrankung". Da das Wort “Insuffizienz” übersetzt “Unfähigkeit / Schwäche” bedeutet, gehen Tierärzte vermehrt dazu über, diesen Begriff nicht mehr zu nennen. Denn es handelt sich nicht um ein Nierenversagen bei der Katze, sondern zuerst einmal lediglich um eine Beeinträchtigung der Nieren. Sie können ihre Aufgaben auch noch bewältigen, wenn bereits ein größerer Teil des Nierengewebes geschädigt ist. Dies führt dazu, dass für Katzenhalter erkennbare Symptome oft erst bei einer Beeinträchtigung von 60 bis 70 Prozent der Nieren auftreten.


Unterschiede zwischen akuter und chronischer Niereninsuffizienz

Tiermediziner unterscheiden zwischen einer akuten und einer chronischen Niereninsuffizienz.
Chronische Nierenprobleme sind bei Katzen wesentlich häufiger als akute. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine fortschreitende, irreversible Schädigung der Nieren, die mit einer Symptom-Verschlimmerung bei fortschreitender Krankheit einhergehen kann.

Bei einer akuten Insuffizienz handelt es sich dagegen um eine schlagartig auftretende Nierenbeeinträchtigung, die ernsthafte Folgen haben kann, aber bei einem rechtzeitigen Behandlungsbeginn gut Chancen auf eine Wiederherstellung der Nierenfunktion hat.


Woher kommt die Niereninsuffizienz bei Katzen?

Es gibt viele verschiedene Ursachen für eine Nierenkrankheit bei einer Katze. Der Grund einer akuten Niereninsuffizienz lässt sich meist besser nachvollziehen, insbesondere wenn ein spezifisches Ereignis, wie die Aufnahme einer Substanz, beobachtet wurde. Bei Freigängern ist dies jedoch oft schwieriger . Möglicherweise hat die Katze etwas Giftiges zu sich genommen, das zu einer Nierenschädigung geführt hat.

Bei einer chronischen Nierenerkrankung bleibt die Ursache dagegen oft unbekannt. Unter Umständen sind sie auch eine Folgeerscheinung eines akuten Vorfalls. Unsere Einteilung ist daher nicht in jedem Fall für die eine oder andere Seite bindend.

Akute Niereninsuffizienz Chronische Niereninsuffizienz
Giftköder Harnsteine
Giftpflanzen Fütterungsfehler
Frostschutzmittel Mangelhaftes Immunsystem
Medikamente Nierenbeckenentzündung
Lösungsmittel Erbliche Nierenkrankheit
Für Katzen giftige Lebensmittel Ungenügende Nierendurchblutung
Pestizide & Herbizide Autoimmunerkrankung
Schwermetalle Fortgeschrittenes Alter
Infektionskrankheit Tumor / Krebs


Diagnose von Nierenproblemen bei Katzen

Tierarzt der Katze untersucht

Um eine Erkrankung der Nieren festzustellen, untersucht der Tierarzt das Blut und den Urin der Katze. Bei der Blutuntersuchung geht es vor allem darum, den Gehalt bestimmter Stoffe zu bestimmen, die von den Nieren herausgefiltert und abtransportiert werden sollen: Der SDMA-Wert ist ein empfindlicher Frühmarker und zeigt zumeist als erstes eine Erhöhung, wenn die Nierenfunktion beeinträchtigt ist. Im Allgemeinen können erst bei ungefähr zwei Dritteln Nierenschädigung auch bei den Harnstoff- und Kreatinin-Werten messbare Unterschiede festgestellt werden. Es kann dann zu einer Blutarmut (Anämie) und Phosphat-Erhöhung kommen.

Zudem kann eine erhöhte Eiweißausscheidung festgestellt werden, und im Urin lassen sich mitunter fremde Zellen oder Bestandteile wie Blut, Glukose oder Entzündungszellen (z. B. Leukozyten) nachweisen. Bei Nierenproblemen zeigt sich, dass der Urin der Katze aufgrund verminderter Leistung weniger stark konzentriert ist. Zudem lässt sich eine erhöhte Eiweißausschüttung feststellen.

Des Weiteren hat der Tierarzt die Möglichkeit, die Nieren auf Schmerzempfindlichkeit abzutasten und sich diese per Ultraschall auf Gewebeveränderungen zu überprüfen.


Die Stadien einer Niereninsuffizienz bei Katzen

Die Tiermedizin teilt eine Schädigung der Niere in 4 Stadien ein. Je früher die Probleme erkannt werden, desto höher sind die Lebenserwartungen der Katze.


Welche Symptome weisen Katzen mit Nierenerkrankung auf?

Eine Niere besteht aus hunderttausenden winzigen Filtereinheiten, sogenannte Nephrone. Um ihre Aufgaben zu erfüllen, genügen etwa die Hälfte davon, die restlichen dienen als Reserve. Dies ist der Grund dafür, warum Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz zumeist erst dann entdeckt werden, wenn 60 bis 70 Prozent des Gewebes bereits geschädigt ist. Umso wichtiger ist es dann, bei Symptomen, wie den folgenden, umgehend einen Tierarzttermin zu vereinbaren.

  • Vermehrtes Trinken
  • Erhöhter Harndrang
  • Inkontinenz
  • Fressunlust
  • Zahnfleischveränderungen
  • Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Blutdruckveränderungen
  • Haut- und Fellveränderungen
  • Steigendes Infektionsrisiko

Welche Stadien gibt es bei der chronischen Niereninsuffizienz?

Bei einer Chronischen Niereninsuffizienz unterscheidet die Tiermedizin vier verschiedene Stadien:

Stadium der Niereninsuffizienz Nierenwerte / Auswirkungen
Stadium 1 Normale oder leicht erhöhte Blutkreatinin- und SDMA-Werte. Andere Nierenanomalien können vorliegen (z.B. unzureichende Harnkonzentration). Keine oder minimale klinische Symptome.
Stadium 2 Leicht erhöhte Blutkreatinin-Werte und/oder SDMA-Werte. Klinische Anzeichen sind mild oder fehlen oft. Die Katze trinkt möglicherweise etwas mehr.
Stadium 3 Deutlich erhöhte Kreatinin-Werte und/oder SDMA-Werte. Fortgeschrittene Nierenschädigung mit Symptomen wie vermehrtem Harndrang, Appetitlosigkeit und Müdigkeit.
Stadium 4 Ein Großteil des Nierengewebes ist zerstört und es liegen stark abweichende Blut- und Urinwerte vor. Die Katze zeigt schwere Symptome wie Übelkeit und Schwäche.


Behandlungsmöglichkeiten bei Nierenversagen und Nierenproblemen

Zerstörtes Nierengewebe kann nicht wiederhergestellt werden. Es ist lediglich möglich, den weiteren Verlauf der Krankheit – zum Teil deutlich – zu verlangsamen. Die wichtigsten Pfeiler einer Behandlung sind eine Anpassung der Ernährung und die Aufnahme von möglichst viel Flüssigkeit.

Spezifische Medikamente gegen eine chronische Niereninsuffizienz stehen nicht zur Verfügung. Aufgrund der Beeinträchtigungen, die im Zuge der Erkrankung auftreten können, kann der Tierarzt jedoch bei folgender Diagnose ein passendes Medikament verschreiben:

  • Blutruckveränderungen
  • Proteinverlust
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Phosphatüberschuss
  • Blutarmut

Ernährung und Nierendiät für Katzen mit Niereninsuffizienz

Ein Futter für Katzen mit chronischer Niereninsuffizienz stellt eine zentrale Maßnahme dar, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Hintergrund hierbei ist, durch geeignetes Katzenfutter die Nieren und den Stoffwechsel zu entlasten. Hierzu bedarf es eines energiereichen Futters mit angepassten Protein- und Nährstoffgehalten.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Katzen mit einer angepasster Ernährung eine verbesserte Lebensqualität und Lebenserwartung haben als Tiere, deren Futtergewohnheiten unverändert bleiben. Auch bei anderen Erkrankungen kann Katzen-Spezialfutter für das Wohlbefinden der Katze förderlich sein.

Darüber hinaus ist es von besonderer Bedeutung, dass die Katze viel trinkt. Verteilen Sie mehrere Wassernäpfe in der Wohnung und stellen Sie einen Trinkbrunnen auf, um Ihr Tier immer wieder zum Trinken zu animieren. Bedenken Sie außerdem, dass Plastiknäpfe mit der Zeit den Geschmack von Wasser negativ verändern können. Wechseln Sie diese rechtzeitig aus oder verwenden Sie Näpfe aus Porzellan. Ebenfalls vorteilhaft kann es sein, das Wasser zum Beispiel mit ein wenig Katzenmilch anzureichern, um die Akzeptanz zu erhöhen.


Was dürfen Katzen mit Niereninsuffizienz nicht fressen?

Herkömmliches Katzenfutter ist für eine Katze mit Nierenproblemen ungeeignet. Einer der Hauptgründe ist die Zusammensetzung der Proteine. Für eine Nierendiät sollten diese besonders hochwertig und leicht verdaulich sein. Außerdem sollte das Futter möglichst keine bindegewebigen Rohstoffe enthalten. Hierzu zählen unter anderem Sehnen, Knorpel, Haut und Knochen.

Falls Sie Ihre Katze barfen, sollten Sie zurückhaltend mit der Fütterung von Knochen (Knochenmehl) und Innereien sein, da diese einen hohen Phosphorgehalt aufweisen können. Zudem sollte auf phosphorreiches Gemüse (z.B. Linsen, Bohnen) und oxalsäurehaltiges Gemüse (z.B. Spinat) zu verzichtet werden.

Getreide sollte in Katzenfutter nur in geringer Menge Verwendung finden. Zur Reduzierung des Proteingehalts kann eine leichte Erhöhung jedoch akzeptabel sein.


Tipps für die Fütterung nierenkranker Katzen

Bei Vet-Concept bieten wir Ihnen die Auswahl zwischen einem Trockenfutter und einem Nassfutter für Katzen mit chronischer Niereninsuffizienz. Ob Sie sich für das ein oder andere oder auch beide Fütterungsformen entscheiden, können Sie von den bisherigen Fressgewohnheiten Ihres Tieres abhängig machen.

Es gibt jeweils einen Vorteil bzw. Nachteil: Da Katzen möglichst viel Flüssigkeit aufnehmen sollten, ist diesbezüglich Nassfutter klar im Vorteil. Dafür genügt bei Trockenfutter eine deutlich geringere Futtermenge, die das Verdauungssystem zu verarbeiten hat. Ob Trockenfutter in Frage kommt, hängt allerdings auch davon ab, ob die Katze es akzeptiert oder eher Nassfutter bevorzugt.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, als Futter für Katzen mit chronischer Niereninsuffizienz beide Fütterungsarten parallel zu wählen, also z.B. die Hauptmahlzeit mit Nassfutter und Zwischenmahlzeiten mit Trockenfutter zu bestreiten.


Fazit: Unterstützung für Katzen mit Nierenproblemen

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz handelt es sich um eine Erkrankung, die nicht heilbar ist. Für ältere Katzen empfiehlt sich ein jährlicher Check-up beim Tierarzt. Je früher Nierenprobleme erkannt werden, desto besser können Maßnahmen ergriffen werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Im Mittelpunkt der Therapie steht vor allem die Entlastung der Nieren. Hierfür können Katzenhalter auf spezielles Nierenfutter zurückgreifen.


FAQ zu Niereninsuffizienz bei Katzen

Häufige Fragen, die bei nierenkranken Katzen auftauchen, sind folgende:

FAQ zum Ratgeber Niereninsuffizienz bei Katzen

Da Symptome erst auftreten, wenn bereits über 50 Prozent der Nieren geschädigt sind, ist eine Früherkennung durch sichtbare Veränderungen nicht möglich. Wer sicher gehen möchte, lässt seine Katze mindestens einmal im Jahr vom Tierarzt untersuchen und achtet auch auf kleinste Veränderungen seiner Katze.

Stress kann dazu führen, dass der Blutdruck erhöht ist, was sich negativ auf die Nierenfunktion einer Katze auswirken kann.

Die Krankheit tritt bei älteren Tieren deutlich häufiger als bei jungen auf. Schätzungen besagen, dass jede dritte Katze über 10 Jahre an chronischer Niereninsuffizienz leidet.